Historisches
Ursprung der Klostergärten
Benedikt von Nursia (um 480 - 21.3.547) gilt als Begründer des Benediktiner-Ordens. Als ein wesentlicher Teil der Ordensregel gilt auch die Sorge um und Pflege von Kranken. Benedikt von Nursia gilt somit als Begründer der Idee, dass Klöster die Aufgabe der Gesundheitsvorsorge übernehmen.
Es sind uns kaum schriftliche Quellen über mittelalterliche Klostergärten erhalten geblieben. Eines der ältesten erhaltenen Dokumente, das uns Einblick in die historische Anlage von Klostergärten erlaubt, ist der Klosterplan von St. Gallen, das einen idealtypischen Bauplan einer Klosteranlage samt allen zugehörigen Gebäuden und Einrichtungen darstellt. Er entstand vermutlich zwischen 819 und 826.
Historisches zur Gartenanlage Maria Luggau
"Sonderlich zieret dasselbige der anmutige große Garten samt dem gleich vor der Kirche stehenden künstlichen Springbrunnen"So beschreibt Valvasor 1688 den Garten der Klosteranlage Maria Luggau, den er in seinem bekannten Kupferstich dargestellt hat.
Die Entstehung des Klostergartens läßt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Alte Kupferstiche und Gemälde geben einen Eindruck, wie der Garten zu Zeiten seiner Hochblüte ausgesehen haben mag.
Folgt man der zeitgenössischen Fachliteratur über historische Gärten so findet der Klostergarten Maria Luggau wiederholt Erwähnung und wird als "einzigartig" beschrieben.
Die Lage auf 1172m Seehöhe und die Einbettung in eine gebirgige Kulturlandschaft bedingen die Terrassen-artige Anlage des Gartens, die in dieser Form im Alpenraum einzigartig ist. Der mit einem Treppenpavillon versehene Aufgang zur oberen Gartenebene sowie der achteckige Gartenpavillon mit auffälligem Steinmosaik ("Spatzentempel") bilden weitere sogenannte Alleinstellungsmerkmale.
Literatur:
Berger, E. (2003): Historische Gärten Österreichs, Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930, Band 2; Böhlau Verlag, Wien
Revedin, J. (1996): Gärten in Kärnten. Historische Gartenbilder vom Burg- zum Bauerngarten