Quelle des Wohlbefindens


Klostergärten sind seit jeher Nutzgärten, Heilpflanzengärten und in besonderer Weise auch Orte der spirituellen Einkehr. Der Klostergarten Maria Luggau lädt daher ein zu sehen und zu schauen, inne zu halten und zu staunen.
Gartengestaltung - Teilbereiche eines Klostergartens - Die 4 Elemente - Symbole als elementare Bausteine

Symbole als elementare Bausteine


"Ein Symbol aber ist nicht allein Zeichen, vielmehr ist es in seiner Vielschichtigkeit wesentlich wirksamer. ... Hinter ihnen stehen geistige Wirkprinzipien, die über ihr Betrachten auch auf uns einwirken, .... auch wenn sich der Mensch der Symbolik nicht mehr bewusst ist." Stefan Brönnle

Viel Wissen um die Verwendung von Symbolen und deren Ursprung ist in Vergessenheit geraten. Umso lohnender ist es, sich auf eine kleine Entdeckungsreise zu begeben.

... in Architektur

Auf die Zahl 4 als Symbol für die 4 Elemente sind wir bereits gestoßen. Die Zahl 4 begegnet uns, gerade bei der Betrachtung sakraler Architektur, auch noch an anderer Stelle. So kann z.B. der Kreuzgang in seiner architektonischen Umsetzung als Ausdruck der 4 Elemente interpretiert werden. In seiner Mitte befand sich häufig ein Rondell, ein Baum oder ein Springbrunnen. Die so markierte Mitte steht für die sogenannte "Quinta essentia", also das 5. Element, den "Äther". Der antiken griechischen Philosophie folgend wird damit das Wesentliche bezeichnet. Der Äther gilt - im Unterschied zu den 4 irdischen Elementen - als Hauptelement des Himmlischen.

Ein Brunnen wurde - wo möglich - gern gesetzt, denn er steht symbolhaft für die Zahl 3 und damit die Trinität: der Fluß, der Strahl und das Becken. Auf historischen Bildern des Klosters Maria Luggau ist ein solcher Springbrunnen auf der oberen Gartenebene gut zu erkennen, auf der unteren Gartenebene finden wir den Spatzentempel.

Auch hinter der Umsetzung eines 8-eckigen Grundrisses in Form des Spatzentempels ist nicht von ungefähr und genügt nicht nur ästhetischen Gesichtspunkten. Das 8-Eck entsteht durch das versetzte Übereinander Legen zweier Quadrate. So wie das erste Quadrat die erlebbaren 4 Elemente in unserem irdischen Dasein symbolisieren steht das zweite Quadrat für den Übergang in die Andersweltlichkeit, wo sich das Materielle auflöst und zur "Quinta essentia" hinführt".

Literatur:
Brönnle, St. (2010): Heiliger Raum. Sakrale Architektur und die Schaffung "Heiliger Räume" heute. Verlag Neue Erde.
Brönnle, St. (2011): Der Paradiesgarten. Gärten der Kraft planen und gestalten. Verlag Neue Erde.
Wiegele, M.: Weblink "Gartenphilosophie"


... und Pflanzenwelt

"Der Weinstock ist der Baum des Lebens, der das Oben mit dem Unten verbindet." O. Rippe, natura naturans

Die Bedeutung des Weines in der christlichen Religion ist wohl eines der eindrücklichsten Beispiele für die mit Pflanzen assoziierte Symbolik. Kaum eine in unseren Breiten vorkommende Pflanze ist dafür wohl so gut geeignet wie der Wein: mit Ranken, die sich hoch in den Himmel strecken und Wurzeln, die weit in die Tiefe reichen (Rebstöcke sind Tiefwurzler, die Wurzeln können in Extremfällen eine Länge von 10 - 20m erreichen) verbindet er sprichwörtlich das Oben mit dem Unten.

Eine weitere Pflanze, die vielfach mit Maria selbst assoziiert wird, ist die Rose. Eine Vielzahl von Gemälden oder Gedichten sind dafür heute noch lebendiges Zeugnis. Weitere Assoziationen finden wir in Form der Darstellung des Paradiesgartens als Rosengarten. Auch verkörpert die rote Rose das Blut Christi und damit die christliche Liebe.

Auch die Akelei wird vielfach mit Maria assoziiert. Als kräftige Zauberpflanze wird ihr auch heute noch nachgesagt, böse Geister zu vertreiben, sie steht also für "Schutz". Die Dreigliedrigkeit der Blätter wird als Symbol für die Dreifaltigkeit gesehen.

Die Lilie, in besonderem die weiße Madonnenlilie, wird vielfach mit der Jungfräulichkeit und unbefleckten Empfängnis assoziiert. Wir finden sie deshalb in den Klostergärten aber auch auf zahlreichen Gemälden. Auch als Altarschmuck ist sie heute noch gebräuchlich.

Die Liste ließe sich noch lange fortführen ....

Literatur:
Beling, L. (1967): Die Pflanze in der mittelalterlichen Tafelmalerei. Böhlau Verlag
Kremp, D. (2010): Die heilenden Kräuter der Jungfrau Maria. Mariensymbolik und christliche Pflanzen. Engelsdorfer Verlag
Widauer, S. (2009): Marienpflanzen. Der geheimnisvolle Garten Marias in Symbolik, Heilkunde und Kunst

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Kontakt / Adresse

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Klostergarten Maria Luggau
9653 Liesing 29

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Fax: +43 4716 242 -20
E-Mail: info@klostergarten-marialuggau.at
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MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION

Die Umsetzung des Projektes „Quelle des Wohlbefindens“ wurde im Rahmen des Österreichischen Programms für die Entwicklung des ländlichen Raums im Schwerpunkt 4 – LEADER gefördert.
Der Förderbetrag in Höhe von € 50.000,- setzt sich aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Kärnten zusammen.